(*12. Juli 1850 in Eppan; †23. Mai 1923 in Hall i. T. ); Anstaltsdirektor in Hall von 1892 bis 1912. | |
Josef Offer absolvierte sein Medizinstudium in Innsbruck und Prag. Bereits während der Studienzeit leistete er Aushilfsdienste in der "Landesirrenanstalt" in Hall. Nach Weiterbildung an der chirurgischen Klinik war er mehr als drei Jahre als Facharzt für Chirurgie, sowie anschließend als Gemeindearzt in Kaltern tätig. 1882 trat er als "Hilfsarzt" seinen Dienst in der "Landesirrenanstalt" an; 1892 wurde er schießlich mit der Direktorenstelle betraut. Zu seinen wichtigsten publizistischen Werken zählt die "Irrenkarte", die auf Josef Daimers "Sanitäts-Bericht" und auf der Auswertung der darin enthaltenen Daten über Herkunft (Gerichtsbezirke) und Geschlecht der Tiroler "Geisteskranken" beruht. Unter Josef Offer wurde der größte Ausbau der "Landesirrenanstalt" seit ihrer Gründung vorgenommen: Einzelne Bauten, die in seiner Amtszeit errichtet wurden, prägen noch heute als medizinhistorisch interessante Baudenkmäler das Areal des Landeskrankenhauses. Zudem betrieb Offer eine sehr erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit mit gesellschafts- und sozialpolitischem Engagement für die Haller Institution, unter anderem in Form von Zeitungskampagnen, oder mit der Publikation einer "Denkschrift der Ärzte der Landesirrenanstalt an die Landtagsabgeordneten" im Jahr 1902. A.G. |
"Dr. Josef Offer 1892-1912." Quelle: Ernst Klebelsberg, 100 Jahre Heil- und Pflegeanstalt, in: Bericht der Landes- Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke in Hall i. T. für das Jahr 1930, S. 13. |