"Arbeitstherapie"

Mit der "Arbeitstherapie" bezweckte man in der "Landesirrenanstalt" in Hall sowohl eine (sinnvolle) Beschäftigung der PatientInnen als auch eine partielle Wieder-Heranführung von "arbeitsfähigen" psychisch erkrankten, aber bereits "gebesserten" PatientInnen an die Grundanforderungen des Arbeitslebens außerhalb des geschützten Bereichs der Anstaltsmauern. Typische Frauenarbeiten, die in Hall seit den 1880er Jahren von den Patientinnen geleistet wurden, bestanden etwa aus Haus- und Handarbeiten, Korbflechterei sowie Arbeiten in der Küche, der Wäscherei, in den Anstaltsgärten und –feldern. Die Männerarbeiten wurden vorwiegend im Freien geleistet. Dazu zählten etwa die ständig anfallenden Arbeiten in Ställen, Scheunen, Gärten, in den anstaltseigenen Waldflächen sowie Arbeiten in den Werkstätten am Anstaltsgelände. Eine enorme wirtschaftliche Bedeutung erhielt diese "Therapieform" in Hall vor allem nach dem Ausbau der "landwirtschaftlichen Kolonie". A.G.
Im Landeskrankenhaus Hall in Tirol werden auch heute noch Körbe geflochten.