Wie aus dem Bericht des Landessanitätsreferenten Paul von Sternbach zur Konzipierung der Neubauten in Hall und der darin enthaltenen neuen Therapieeinrichtungen um 1902 hervorgeht, sollte die Anwendung der "Dauerbadtherapie" vor allem zur Beruhigung von "[a]ufgeregte[n], lärmende[n] unsaubere[n] Kranke[n]" dienen, wodurch sich deren "eingewurzelte[…] Gewohnheiten" wie der "Beschäftigungsdrang […] und die Schlaflosigkeit" bessern würden.[1] Für eine "Dauerbadbehandlung" erachtete man vor allem die "zerstörungssüchtigen, unreinen und schmierenden und zu Tätlichkeiten neigenden Kranken" als 'geeignet'. [2] Im Sommer wurden in Hall in den 1910er Jahren auch "Solebäder" angewandt. In der Zwischenkriegszeit hatte die "Dauerbad"-Behandlung in Hall allerdings wesentlich an Bedeutung verloren und wurde nur noch sehr eingeschränkt angewendet. A.G. |
"Dauerbad". Quelle: Josef Offer, Landes-Irrenanstalt Hall in Tirol, Sonderabdruck aus dem Illustrationswerk von Heinrich Schlöss (Hg.), Die Irrenpflege in Österreich in Wort und Bild, Halle an der Saale 1912, S. 8. |