Die NS-"Euthanasie", also die systematisch geplante und durchgeführte Tötung von Menschen mit einer psychischen, geistigen oder körperlichen Behinderung bzw. Erkrankung, erfolgte in unterschiedlichen Phasen:
- Zeitlich am Anfang stand die so genannte ‚"Kindereuthanasie". Zwischen 1939 und 1945 wurden solche Neugeborene und Kleinkinder, die von den NationalsozialistInnen als "lebensunwert" bezeichnet wurden, in "Kinderfachabteilungen" ermordet.
- Ab September 1939 wurden PatientInnen psychiatrischer Einrichtungen in den von Deutschland besetzten Gebieten ermordet.
- Im Rahmen der "Aktion T4" von 1940 bis 1941, deren Bezeichnung sich von der Adresse der organisatorischen Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4, ableitet, wurden vor allem PatientInnen aus den Heil- und Pflegeanstalten des Deutschen Reiches in den dafür vorgesehene Tötungsanstalten ermordet.
- In der "Aktion 14f13" wurden arbeitsunfähige oder politisch und "rassisch" missliebige Häftlinge aus Konzentrationslagern ermordet
- Ab 1943 wurden auch psychisch kranke "OstarbeiterInnen" umgebracht
- Nach der offiziellen Beendigung der "Aktion T4" wurden in einzelnen Heil- und Pflegeanstalten bis Kriegsende 1945 dezentral weiter gemordet. Diese Phase wird auch als "Wilde Euthanasie" bezeichnet.
O.S.
→ Transportkalendarium NS-"Euthanasie" für die Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke in Hall i. T.
|
|