Krankenhaus - Versorgungshaus „Opera Romani“ in Nomi

Gründung und Konvention mit dem psychiatrischen Krankenhaus Pergine

Die Vertreter der Trentiner Gemeinden Nomi, Pomarolo und Volano schlossen am 1. Oktober 1906 einen Vertrag zur Errichtung eines Krankenhauses in Nomi ab. Das Krankenhaus wurde „Ospitale Ricovero Romani“ zu Ehren der finanzierenden Familie Romani genannt. Das Gründungsdokument wurde in der Folge mit Dekret der Statthalterschaft Innsbruck Nr. 45621 vom 17. August 1907 offiziell anerkannt. Mit dem Bau wurde 1909-10 begonnen, aber aufgrund der Kriegsereignisse konnte das „Ospitale Ricovero Romani“ seine Aktivität erst 1919 aufnehmen. Ursprünglich wurde diese Struktur für gemischte Krankenversorgung geschaffen, als Krankenhaus für Patienten mit leichten Erkrankungen oder nach kleinen operativen Eingriffen, als Auffangbecken für alte und bedürftige Menschen der Gründungsgemeinden, später angesichts der Größe der Struktur auch der Nachbargemeinden.
Seit 1923 nahm das „Ospitale Ricovero Romani“ auf der Basis einer am 19. Dezember 1922 mit der Provinz Trient geschlossenen Konvention auch ruhige psychiatrische Patienten auf, die keiner besonderen Pflege bedurften. Diese Patienten kamen vom Krankenhaus Pergine; ihre Zahl war auf 80 beschränkt. Die Direktion der „Fremdenabteilung“ des Krankenhauses oblag dem Direktor des psychiatrischen Krankenhauses von Pergine.
Die Zusammenarbeit mit dem psychiatrischen Krankenhaus dauerte 22 Jahre an. Am Ende des Zweiten Weltkrieges, am 28. Februar 1945 wurde die Konvention mit Pergine aufgelöst. Die psychiatrischen Patienten wurden anderswo hingebracht, weil sich das „Ospitale Ricovero Romani“ in der Nähe von strategischen Zielen befand, die Bombardierungen ausgesetzt waren, wodurch die Unversehrtheit und psychische Stabilität der Patienten beeinträchtigt war. Die anderen Aktivitäten des Krankenhauses, die Versorgung von alten und kranken Menschen, wurden fortgeführt.


Das medizinisch-pädagogische Regionalinstitut

Am 10. Jänner 1953 wurde am „Ospitale Ricovero Romani“ in Nomi ein medizinisch-pädagogisches Regionalinstitut mit eigener Führung eingerichtet, um psychisch beeinträchtigten Kindern medizinische, pädagogische, schulische und soziale Pflege zukommen zu lassen. Art. 8 der Institutsordnung geht explizit auf Subjekte ein, die „Anomalien in der psychischen Entwicklung im Kindesalter und neuro-endokrine Anomalien parallel zu psychischen Störungen aufweisen und nach dem Urteil des medizinischen Direktors heilbar sind, d.h. derart verbesserungsfähig sind, dass sie nach erfolgter Behandlung physisch und psychisch unabhängig sind“. In diesem Sinne wurde eine „spezifische Volksschule“ eingerichtet, die sich Erholung, Arbeitserziehung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft zum Ziel gesetzt hatte. In dieser Struktur arbeiteten Lehrer, die eine Ausbildung in Sonderpädagogik absolviert hatten. Die Führung des Instituts war einem Team von Fachpersonal anvertraut; es bestand aus dem medizinischen Direktor, der Neuropsychiater und Kinderarzt war, einer Sozialarbeiterin, die die Beziehungen zwischen der Schule und der Familie pflegte, und aus einem Psychologen. Das Institut in Nomi nahm zunächst nur Kinder zwischen 6 und 11 Jahren auf, später wurde das Höchstalter auf 15 Jahre erhöht. In den ersten Jahren war das Institut Buben vorbehalten, 1959 wurde dann auch eine Abteilung für Mädchen eingerichtet.
Das medizinisch-pädagogische Regionalinstitut wurde definitiv 1975 geschlossen, nachdem sich eine neue Vorstellung von Versorgung psychisch beeinträchtigter Kinder breit gemacht hatte, die ihre Eingliederung in die normale Schule vorsah. Ab 1977 wird sich die Opera Romani nur mehr der Versorgung von alten bedürftigen Menschen widmen.